Labouchere

Abstreichprogression beim Roulette, auch als "Amerikanische Abstreich Progression" bekannt. Die Verlustprogression ist flacher und damit risikoärmer als die Martingale, bei der die Einsätze jeweils im Verlustfall immer weiter verdoppelt werden. Die Labouchére überlagert die Einsätze mit geringerem Steigerungseffekt, so dass einzelne Gewinncoups meistens nicht ausreichen, um Verlustvorträge auszugleichen oder positiv zu übertreffen. Man braucht einige Plus-Ergebnisse in Folge, um den benötigten Tilgungseffekt ausnutzen zu können.

Beispiel für die Labouchere Progression mit Gewinnziel +10 Stücke: Bei Spielbeginn notiert man sich auf seinem Buchungsformular die Zahlen 1, 2, 3 und die 4. Schreibt man nebenbei auch die Permanenzzahlen usw. mit, sollte man die Zahlen für die Satzhöhenermittelung waagerecht buchen. Bei der Zahlenfolge 1, 2, 3 und 4 gilt die erste und die letzte Zahl für die Satzhöhe (also 1 + 4 = 5). Es werden also 5 Stücke (z.B. €50 bei zuvor definierten €10 als Grundeinheit) am Roulettetisch auf eine Einfache Chance gesetzt. Geht der Einsatz verloren, verlängert sich die Zahlenreihe auf 1,2,3,4,5. Die erste und die letzte Zahl ergeben zusammen gerechnet wieder die Einsatzhöhe (1 + 5 = 6). Es müssen nun 6 Stücke gesetzt werden. Hatte der Einsatz zuvor jedoch getroffen, können die erste und die letzte Stelle der Zahlenfolge abgestrichen werden. Die Zahlenreihe sieht dann so aus: 1, 2, 3, 4. Die verbliebenen Zahlen 2 und 3 ergeben in der Summe 5. Also werden 5 Stücke gesetzt. Im Gewinnfall wurde das Plusziel erreicht. Klappt es anfangs nicht gleich mit den zwei Pluscoups in Folge, könnte sich z.B. folgender Verlauf entwickeln:

Zahlenfolge 1,2,3,4 ergibt Satzhöhe 5. Minusergebnis. Stand -5. Neue Zahlenfolge 1,2,3,4,5. Satzhöhe 6. Minusergebnis. Stand -11. Neue Zahlenreihe 1,2,3,4,5,6. Satzhöhe 7. Minusergebnis. Stand -18. Neue Zahlenreihe 1,2,3,4,5,6,7. Einsatzhöhe 8. Plusergebnis. Zwischenstand -10. Wegen des Treffers wird nun die erste und die letzte Stelle der Zahlenfolge abgestrichen: 1,2,3,4,5,6,7. Die nun gültige linke und rechte Zahl ergeben zusammen gerechnet den Wert 8 Stücke. Es gibt wieder ein Plus-Ergebnis und der Zwischenstand verbessert sich auf -2 Stücke. Die beiden relevanten Zahlen können abgestrichen werden: 1,2,3,4,5,6,7. Für den nächsten Coup wird nun die 3 und die 5 zusammen addiert, so dass 8 Stücke zu setzen sind. Im Gewinnfall steht man bei insgesamt +6 Stücken und es würde zum Schluss der Einsatz von 4 Stücken als letzte nicht abgestrichene Zahl verbleiben. Bei einem Plusergebnis wäre das Plusziel von 10 Stücken erreicht.

Draußen an den Roulettetischen wird das natürlich nicht so einfach funktionieren. Auch in den Erholungsphasen sind vereinzelte Minusergebnisse oder sogar kürzere Minusserien dazwischen wahrscheinlicher. Durch die kleineren Rückschläge zwischendurch kann sich der Spielverlauf sehr lang anhaltend hinziehen. Mit sehr viel Pech sind auch Minusanhäufungen möglich, die sich mit der Labouchere nicht mehr ausgleichen lassen. Das wird zwar selten passieren, aber dann müssen sehr hohe Verluste abgeschrieben werden.